Journalist, Russland
Ulrich Heyden

Ulrich Heyden berichtet seit 1992 für deutschsprachige Tages- und Wochenzeitungen aus Moskau und anderen Brennpunkten im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion (Moskau, Kiew, Jakutsk). Geboren wurde er 1954 in Hamburg, wo er Volkswirtschaft und Geschichte studierte. Heyden arbeitete als Producer für das ZDF und als Dokumentationsjournalist für den Spiegel. Seine Schwerpunktthemen sind Alltag, Geschichte und Opposition in Russland.

Beiträge

Russland Neuer Selbstmordanschlag im Nordkaukasus

Am Mittwoch sind bei einem Selbstmordanschlag vor der Zentrale der Verkehrspolizei in Machatschkala (Dagestan) sieben Polizisten getötet und 15 Menschen verletzt worden. In Dagestan, Tschetschenien und Inguschetien köchelt seit Monaten ein Bürgerkrieg zwischen islamistischem Untergrund und örtlichen Sicherheitskräften. Allein in Dagestan wurden nach Angaben des dortigen Innenministeriums im vergangenen Jahr 200 Anschläge auf Polizisten verübt. Dabei wurden 50 Milizionä

Russland Neues Alkoholverbot zu Silvester

Vom 31. Dezember bis zum 6. Januar wird in Russland Neujahr und Weihnachten gefeiert. Weil dabei Unmengen von Wodka fließen, stellen sich die Krankenhäuser auf Notfälle von Alkoholvergiftung und halb erfrorene Trinker ein. Kurz vor den Feiertagen hat die Duma ein Gesetz verabschiedet, das den Verkauf von Bier auf der Straße verbietet. Jährlich sterben in Russland eine halbe Million Menschen an übermäßigem Alkohol-Konsum. Aufklärung über Alkohol-Abhän

Russland Erinnerungen an Russlands Schocktherapie

An diesem Politiker scheiden sich in Russland bis heute die Geister: Der russische Wirtschaftsreformer Jegor Gajdar ist am Mittwoch überraschend auf seiner Datscha bei Moskau gestorben. Für Russen, die sich als Liberale bezeichnen, war er ein mutiger Wirtschaftsreformer, der mit unpopulären Maßnahmen wie Preisliberalisierung und Privatisierung den Weg in die Marktwirtschaft freimachte. Bei den einfachen Russen steht der Name Gajdar jedoch bis heute für durch die Hyperinflation entw

Russland Putin bescheinigt DDR-Bürgern Realitätsverweigerung

Was sich am 5. Dezember 1989 vor der KGB-Zentrale in Dresden genau abspielte, ist bis heute nicht geklärt. In einem Dokumentarfilm des russischen Fernsehkanals NTW erinnert sich Wladimir Putin nun an seine Zeit als Oberstleutnant des KGB in Dresden. Die Menschen in der DDR hätten sich der Realität verweigert und „so gelebt, als ob nichts passiert.“ Während sich Putin in dem Film als friedfertiger Held inszeniert, berichten lokale Medien in Dresden, der KGB-Mann habe den Demonstranten

Russland Zu viele Brandopfer wegen lascher Kontrollen

Russland trauert heute um die 112 Todesopfer der Brandkatastrophe von Perm. Bei dem Brand in einer Diskothek in der Uralstadt wurden zudem 130 Menschen verletzt. Der russische Präsident Dmitri Medwedew forderte, die Strafen für die Verletzung des Brandschutzes zu verschärfen. Er sagte, der Besitzer des ausgebrannten Clubs habe „weder Hirn noch Gewissen“. Lasche Kontrollen und Korruption führen dazu, dass überall im Land die Brandschutzbestimmungen verletzt werden. Die Strafen da

Russland Medwedew braucht kritische Medien

Drei russische Polizisten haben sich nacheinander auf YouTube über schlechte Arbeitsbedingungen, korrupte Polizisten und manipulierte Strafverfahren beschwert. So viel öffentliche Kritik ist im autoritär regierten Russland einmalig. Der Protest der Polizisten könnte ein Echo auf die Appelle von Kreml-Chef Dmitri Medwedew sein, den Kampf gegen die Korruption zu verstärken. Medwedews Aufrufe erinnern an Gorbatschows Forderungen nach Glasnost und Perestroika (Transparenz und Umgestaltu

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