Korrespondent CZ/SK, Tschechien
Hans-Jörg Schmidt

Tschechien- und Slowakei- Korrespondent für euro|topics sowie für verschiedene Zeitungen im deutschsprachigen Raum, darunter Die Welt, sowie für das LandesEcho Prag. Er studierte Journalistik, lebt seit 1990 in Prag und veröffentlichte 2006/2008/2010/2016 im Christoph-Links-Verlag das Buch "Tschechien - eine Nachbarschaftskunde für Deutsche"/"Tschechien - ein Länderporträt" und 2013 im Verlag 3.0 das Buch "Tschechien - wieder Zeman/Kein Frühling in Prag".

Beiträge

Tschechien MIT HANDKUSS, ABER NICHT MIT KUSSHAND

Der von den USA angestrebte Antiraketenschild in Mittel-Osteuropa ist seiner Verwirklichung ein Stück nähergekommen. Außenministerin Condoleezza Rice unterzeichnete am Dienstag in Prag mit ihrem tschechischen Amtskollegen Karl Fürst Schwarzenberg den Vertrag, auf dessen Grundlage in Westböhmen eine Radarstation errichtet werden soll. Mit Polen verhandelt Washington über die Stationierung von zehn Abwehrraketen. Bei der tschechischen Bevölkerung stößt das Radar

Tschechien RASEN BIS DER LEICHENWAGEN KOMMT

Tschechen gelten neben Portugiesen und Griechen als die schlechtesten Autofahrer in der EU. Auf Tschechiens Straßen sterben doppelt so viele Menschen wie in vergleichbaren Ländern. Die Regierung will das mit einem neuen Strategieprogramm ändern und die Zahl der Verkehrstoten bis 2010 halbieren. Doch sie trägt mit ihrem regelmäßigen Einknicken vor der Autofahrerlobby selbst dazu bei, dass die Lage nicht besser wird.

Tschechien AKTION SAUBERES PRAG ERSCHRECKT TOURISTEN

Die tschechische Hauptstadt soll sauberer werden. Darin stimmen Bürger und Magistrat überein. Seit 1. Juli wird das ernster als bisher genommen: An diesem Tag trat eine Verordnung in Kraft, die das Ausspucken von Kaugummis oder das Wegwerfen einer Zigarettenkippe auf der Straße unter Strafe stellt. Und das ziemlich heftig: Reichlich 40 Euro muss man löhnen, wenn man von der Stadtpolizei erwischt wird. Am Ende eines Strafverfahrens könnte sich die Summe auf stolze 1.200 Euro erh&oum

Tschechien EIN GEWEIHTES KREUZ FÜR DIE TODGEWEIHTEN

Junge Tschechen haben am vergangenen Wochenende die Opfer eines Todesmarsches deutscher Zivilisten geehrt, die am 8. Mai 1945 in der Nähe von Prag umgebracht worden waren. Die Initiatoren des Massakers waren tschechische Mitbewohner des Ortes. Sie fürchteten, die Deutschen könnten darüber sprechen, wie sie, die Tschechen, mit den Nazis kollaboriert hatten. Das Verbrechen ist in der Nachkriegs-Tschechoslowakei nie gesühnt worden.

Tschechien GRÖSSTER GEWERKSCHAFTSPROTEST SEIT 1989

In Tschechien ging am Dienstag nicht viel: Die Gewerkschaften hatten gegen die Reformpolitik der Regierung zum größten landesweiten Protest seit der „Wende“ 1989 aufgerufen. Mehr als eine Million Menschen beteiligten sich daran. Ihnen ist vor allem die Gesundheits- und Rentenreform ein Dorn im Auge. Gesundheit ist nicht mehr zum Nulltarif zu haben. Und in Pension sollen die Tschechen künftig erst mit 65 gehen können. Die Gewerkschaften nennen das „Exzesse“.

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