Serhij Zhadan wurde 1974 im Industriegebiet Luhansk in der Ostukraine geboren, studierte Germanistik und Ukrainistik und promovierte über den ukrainischen Futurismus. Mit nur 17 Jahren begann Zhadan, eigene Prosa- und Gedichtbände selbst zu publizieren – damals noch mithilfe einer alten Druckmaschine, die nur 100 Seiten pro Woche drucken konnte. Mittlerweile ist Zhadan einer der mit Abstand bekanntesten Schriftsteller seines Landes.
Die jüngsten politischen Entwicklungen und Umbrüche in der Ukraine, die Folgen der Majdanproteste 2014 und der Krieg im Osten des Landes spiegeln sich auch in Zhadans literarischem Kosmos wieder. Der 2010 veröffentlichte Roman „Die Erfindung des Jazz im Donbass” wurde vom BBC zum »Buch des Jahrzehnts« gekürt. Sein neuester, in diesem Jahr erschienener Roman „Internat” erzählt vom Krieg in der Ostukraine und wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2018 ausgezeichnet.
Serhij Zhadan lebt in Charkiw und ist neben seiner Arbeit als Schriftsteller und Journalist auch als Übersetzer, sowie Veranstalter von Musik-, Literatur- und Politfestivals tätig.