Journalist, Slavist, Deutschland
Mark Brüggemann

Journalist; Doktorand am Institut für Slavistik der Universität Oldenburg, Thema: Sprache und Nation in Belarus. Schwerpunkte: Sprach-, Minderheiten- und Kulturpolitik, v.a. in Belarus, Polen und der Ukraine. Zuvor Magisterstudium der Slavistik und Politikwissenschaft an der Universität Oldenburg (Abschlussarbeit zur polnischen Minderheit in der Ukraine und der ukrainischen Minderheit in Polen), Medienassistent des Instituts für Auslandsbeziehungen bei der deutschen Minderheit in Polen und Lektor der Robert-Bosch-Stiftung an der Belarussischen Staatsuniversität Minsk. Crossmedia-Volontariat bei der "Nordwest-Zeitung" und dem Lokalsender "oldenburg eins", Mitarbeiter der Presse & Kommunikation der Universität Oldenburg.

Beiträge

Belarus BOYKOTT ALS LETZTES MITTEL?

Teilnehmen, nicht teilnehmen oder nur ein bisschen teilnehmen? Die politische Opposition in Weißrussland scheint kurz vor den Parlamentswahlen am Sonntag alle drei Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Der autoritär regierende Staatspräsident Alexander Lukaschenko spricht bereits seit einigen Monaten in Interviews davon, mehr Demokratie zuzulassen. Der bisherige Verlauf der Wahlkampagne in Weißrussland gibt allerdings wenig Anlass zu solchen Hoffnungen. Die weißrussische

Belarus Ein Land mit gespaltener Zunge

In Weißrussland scheiden sich die Geister nicht nur an dem autokratischen Präsidenten Lukaschenko, sondern auch an der weißrussischen Sprache. Sie ist, neben Russisch, Staatssprache. Aber wer sie im Alltag benutzt oder für ihren Gebrauch eintritt, macht sich als Oppositioneller verdächtig. Doch so einfach ist die Gleichung nicht: Die meisten Sprecher des Weißrussischen gehören nämlich der älteren Generation an, leben auf dem Land, haben keinen Hochschulabschlu

Belarus MENSCHENRECHTLER WOLLEN WAHL BOYKOTTIEREN

Am 28. September wählt Weißrussland ein neues Parlament. In der oft so bezeichneten „letzten Diktatur Europas“ gab es seit zwölf Jahren keine freien und fairen Wahlen mehr. Nun hat Staatspräsident Alexander Lukaschenko überraschend angekündigt, Oppositionspolitikern den Einzug ins Parlament zu ermöglichen. Die wollen die Chance nutzen, aber nur, wenn sie die Stimmauszählung mitverfolgen dürfen. Menschenrechtsorganisationen rechnen mit erneuten Wahlfälsc

Belarus "Chefideologen" oder Oppositionelle im Priestergewand?

Auch wenn sich der weißrussische Präsident Lukaschenko als Atheist bezeichnet, spielen die Religionsgemeinschaften eine wichtige politische Rolle in seinem Staat. Besonders treu dient die Weißrussische Orthodoxe Kirche der Macht. Deshalb darf sie fortan mit einem eigenen Radiosender versuchen, den moralischen "Verfall" der Gesellschaft aufzuhalten. Die katholische Kirche hingegen hat ein eher oppositionelles Image. Und mithilfe der muslimischen Glaubensgemeinschaft wurde kürz