Das möchten wir von Europa
„Zur Zeit arbeiten die meisten meiner Altersgenossen – wenn überhaupt – auf der Basis von sogenannten „Müllverträgen“. Das sind Verträge ohne Kündigungsfrist, ohne Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung, die die Probezeit ins Unendliche ziehen. Angeblich geht es dabei um Flexibilität, um Modernität und um die Anpassung an europäische Standards. Sollte es nicht eigentlich umgekehrt sein? Stand Europa bei unserem EU-Beitritt vor zehn Jahren nicht für bessere Bezahlung, bessere Arbeit und bessere Perspektiven? Irgendetwas muss unterwegs schiefgegangen sein.“ - weiterlesen
„Meine Generation, heute zwischen 35 und 40 Jahre alt, ist die letzte, die sich noch an das kommunistische Rumänien erinnert. Für mich, wie für viele meiner Freunde, steht die EU für klare Prinzipien: Rechtsstaat und demokratische Werte. Viele meiner Freunde sind weggegangen aus Rumänien. Angesichts der Ukraine-Krise und dem Vormarsch rechter Parteien sollte die EU an ihren Prinzipien festhalten. Und in meinem Land mehr Druck auf die Regierung machen, was die Korruptionsbekämpfung angeht.“ - weiterlesen
„Am 1. Mai 2004, dem Tag des EU-Beitritts, erfasste uns Ungarn gewissermaßen eine abstrakte Freude. Mir wurde erst Jahre später bewusst, wonach ich mich als frischgebackener Bürger der Europäischen Union sehnte: Zum Beispiel nach der Vielfarbigkeit des Kontinents und einer damit einhergehenden Absage an jegliches nationalstaatliches Denken. Heute indes bin ich von Traurigkeit und von Wut erfüllt. Wir betrachten uns immer noch als Subjekte des Systemwandels. So wie viele andere sehne auch ich wieder Europa und die EU herbei.“ - weiterlesen