Andreas Kunz

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Journalist, Filmemacher, Deutschland

Geboren 1970, Studium der Slawistik in Salzburg. Neben seiner Arbeit als Übersetzer seit 1999 als freier Journalist und im Dokumentarfilmbereich tätig. Anfangs mit Schwerpunkt Russland, seit 2005 zahlreiche Reisen und Recherchen in Bulgarien. Lebt seit 2014 in einem Dorf bei Plovdiv.

Beiträge

Stolipinovo gilt als Bulgariens größtes Roma-Ghetto: Schätzungsweise 45.000 Roma leben hier. / Nate Robert, www.yomadic.com

Kulturhauptstadt 2019 Plovdiv: Unerwünscht und rausgestrichen: Kulturhauptstadt Plovdiv feiert ohne Roma

Am Anfang standen in Plovdiv Inklusionsversprechen. Als die Ausschreibung durch war, blieb vom schönen Schein der Integration nichts mehr übrig. Hinter den Kulissen wurden Roma systematisch benachteiligt, bis heute sind wichtige Projektversprechen nicht eingelöst. Über eine europäische Kulturhauptstadt, die einen Teil ihrer Bürger am liebsten verstecken möchte.

Roma-Kinder an der Mittelschule "Najden Gerov" in Stolipinovo. (Die Abgebildeten sind nicht die Protagonisten des Textes.) / Jordan Simeonov / Polaris / laif

Apartheid an bulgarischen Schulen: Chancenlos in Plovdiv

Plovdiv ist die multi-ethnischste Großstadt Bulgariens. Etwa 20 Prozent der 360.000 Einwohner sind Roma und Türken. Doch mit dem Slogan „together“, den sich die Europäische Kulturhauptstadt 2019 auf die Fahnen geschrieben hat, ist es im Alltag nicht weit her - die bulgarische Form der Apartheid beginnt in Plovdiv bereits beim Schuleintritt.

„Wenn wir die Istanbulkonvention ratifizieren, dann werden Männer, die sich als Frauen definieren, Damentoiletten benutzen“ titelte die Website dariknews.bg. / Grafik: n-ost

Populismus statt Istanbulkonvention: Wer hat Angst vor dem dritten Geschlecht?

Am 6. März legte das bulgarische Parlament die Ratifizierung der Istanbulkonvention auf Eis. Vorausgegangen waren wochenlange Proteste und eine massive Desinformationskampagne in den Medien.