Leseprobe: „Herkunft“ von Saša Stanišić In seinem autobiographischen Roman „Herkunft“ erzählt der bosnisch-deutsche Autor Saša Stanišić die Geschichte des Zerfalls Jugoslawiens und stellt dabei immer wieder den Bezug zu aktuellen politischen Debatten her. Mit überraschenden und phantasievollen Anekdoten eröffnet er einen detaillierten Zugang zu seiner Jugend in einem Land, das nicht mehr existiert – und den Schwierigkeiten in der neuen Heimat Deutschland.
Die Brücke von Kertsch: Machtspiele aus Stahl und Beton Seit Mai verbindet die Kertsch-Brücke das russische Festland mit der illegal annektierten Krim und festigt Russlands Machtanspruch auf die Halbinsel und die angrenzenden Meere. Wie reagieren die Menschen vor Ort auf die neue Landverbindung, die es eigentlich gar nicht geben dürfte?
SNIP!: Auf die Tränendrüse geklickt: Weinende Ukrainerinnen knacken 100-Millionen-Marke auf YouTube Wie ein ukrainischer Pop-Song die weltweiten Charts stürmt und warum dabei auch der Bruch mit Russland eine wichtige Rolle spielt.
Ukraine: „Senzow ist keine Abstraktion“ 145 lange Tage befand sich Oleg Senzow im Hungerstreik. Nun brach er ab, um einer Zwangsernährung zu entgehen. Sein Fall erinnert uns daran, dass Politik eine Abstraktion ist, die reales Blut fordert.
MEINUNG SHORT: (K)ein bisschen Frieden Ab Mai ändert die Ukraine ihre militärische Strategie im Donbass. Vier Jahre nach Beginn des Krieges wird das Lenkrad endlich von der Armee übernommen. Für die baldige Lösung des Konflikts spricht das nicht.
Gemischtes Doppel #77: Eine Schande für uns alle Deniz Yücel ist frei, der Regisseur Oleg Senzow immer noch nicht. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Auch bei der Berlinale sollte der Protest gegen dessen Inhaftierung nicht aufhören, meint Inga Pylypchuk