Zu Gast bei n-ost: Maria Warfolomejewa
Nach 14 Monaten Haft in fünf verschiedenen Gefängnissen in Luhansk ist die ukrainische Journalistin Maria Warfolomejewa wieder in Freiheit. Ein Bekannter bat sie, in Luhansk Aufnahmen einiger Häuser zu machen. Als sie ein verlassenes, von prorussischen Separatisten eingenommenes Haus fotografierte, wurde sie, mit der Anschuldigung eine Spionin zu sein, sofort festgenommen.
„Absurd, dass genau meine Heimatstadt zu einem Kerker für mich wurde”, erzählt die 31-Jährige. Dabei wollte sie lediglich ihre Großmutter besuchen, die dort alleine lebte. Selbst ehemalige Kommilitonen erkannte Warfolomejewa unter den Gefängnisbeaufsichtigten. Diese beschuldigten sie, eine Faschistin und Verräterin zu sein.
Warfolomejewa lebt wieder in Kiew. Dies sei ihre neue Heimat, nicht Luhansk. Zu oft hatte sie während ihrer Gefangenschaft die blau-rot-schwarze Flagge der Separatisten als Symbol der Unterdrückung gesehen, sagt sie.
Gerade ist sie auf Einladung von Reporter ohne Grenzen in Berlin und sprach bei der Vorstellung zum neuen ROG-Bericht zu Medien in der Ukraine von ihren Erfahrungen. Der Bericht wurde unter dem Namen „Ernüchterung nach dem Euromaidan“ veröffentlicht.