Rumänien

Abschied vom Delta

Der erste und zweite Teil sind in der vergangenen Woche erschienen.

Am Freitagmorgen steige ich in eines der kleinen Boote, die Passagiere über den Kanal bringen: Arbeiter, die auf der anderen Seite eine neue Anlegestelle zimmern, eine Frau, die dort ihre Tiere versorgen muss, ein Zecher, der die Stunden vor der ersten Überfahrt auf der Bank der Haltestelle verbracht hat. Zurück mit Schulkindern und Hausfrauen, die zum Einkaufen fahren. Jeder drückt dem Bootsführer beim Aussteigen einen grünen Ein-Leu-Schein in die rissige und verhornte Hand.

Diese andere Seite der Stadt unterscheidet sich erheblich vom „Zentrum“ mit seiner restaurierten Uferpromenade, den Kirchen, Jugendstilhäusern und Hotels. Heruntergekommene Kühlhallen, ein verlassener Wohnblock aus Beton, die meisten alten Holzhäuser sind verfallen und wurden aufgegeben. Die verdreckten Wege zwischen den Fischerhäusern waren bis in die 50er und 60er Jahre Kanäle, die Menschen, sind mit den Booten zu ihrer Wohnstätte gefahren, wie es in Vilkovo, im ukrainischen Teil des Donaudeltas, noch immer üblich ist.

Nach meiner ausgedehnten Wanderung durch das Stadtgebiet treffe ich mich wieder mit Patzan. Er hat heute für mich seine Sauna angeheizt, sein Stück Erinnerung an Sibirien, wo er geboren ist. Die Sauna ist ein ehemaliger Küchenherd, um den er ein etwa zwei Mal zwei Meter großes Häuschen gebaut hat. Mit Schilfrohr entzündet er ein Feuer, das eine große Schüssel mit Wasser erhitzt. Nach einer halben Stunde ist das Dampfbad perfekt, für Patzan ist die Sauna der größte Luxus seines ärmlichen Lebens, er schrubbt sich mit Seife ab, reibt sich wild mit einem nassen Netzstoff den Rücken, die Arme den Kopf, schlägt sich selbst mit einem Eichenzweig am ganzen Körper ab. Zwischendrin immer wieder ein Glas Bier muss natürlich auch sein.

Auf einer Bank vor dem kleinen Geschäft an der Lagune treffe ich Apostol Petrica. Seine Mutter war Ukrainerin, sein Vater Russe. Der alte Mann schaut alle paar Sekunden nervös nach links und rechts, ist immer in geduckter Haltung. Wenn er seinen Redefluss unterbricht, steigen ihm sofort Tränen in die Augen. In den 1970er Jahren wurde er von der Securitate verhaftet. Er hatte in seinem Betrieb in Bukarest, wo er als Mechaniker arbeitete, die Stromversorgung nach einem Ausfall wieder in Gang gesetzt. Man warf ihm Manipulation und betrügerische Absichten vor. Sein Vater war aktiv bei den Legionären Codreanus, der Mișcarea Legionară, einer klerikal-faschistischen Bewegung im Rumänien Ceaucescus. 

Auch Apostol bewunderte deren Kampf für eine geistige Erneuerung und geriet mit seinen Schwärmereien wohl an den Falschen. Die Schergen der Securitate quälten ihn 21 Tage lang, mit Fäusten, mit Stöcken, mit Wasserschläuchen. „Der Russe hält was aus“, so verabschiedeten sie ihn nach den täglichen Misshandlungen wieder in seine Zelle. Danach war sein Körper tagelang kalt, aber er war immer schweißgebadet, erzählt er. 17 Jahre verbrachte er im Gefängnis. Nach dem Bericht, den er wie automatisiert herunterrasselt, sagt er, er habe genug gelitten. Alle hätten ihn verdammt und vergessen und jetzt wolle er nur noch allein sein. Am Ende des Gesprächs ist er nicht mehr ansprechbar, wiederholt immer die gleichen Wortfetzen. Apostol Petricas Bericht macht mich traurig. Wie viel Leid und wie viel Unrecht ist ihm widerfahren, wie viel Verzweiflung hat er ertragen müssen, ohne dass er jemals Wiedergutmachung angeboten bekam oder zumindest Anerkennung erfuhr.

Auf die Tanzveranstaltungen anlässlich des heutigen „Tags der Dobrudscha“ habe ich keine besonders große Lust mehr. Ich habe aber meiner Pensionswirtin versprochen, ein Foto ihrer Tochter zu machen, wenn sie mit ihrer Tanzgruppe auftritt. Außerhalb des Kulturinstituts steht bereits eine Gruppe mit griechischen Trachten und inhaliert schnell noch eine Zigarette, bevor der Tanzabend beginnt. Auf dem Programm stehen Folklore und Tänze verschiedener Volksgruppen, die in Sulina heimisch waren und immer noch sind: Rumänen, Griechen und Lipowenen. Im Anschluss noch eine Aufführung von Sulinas Karatekas aller Altersklassen. Die Freude, mit der die Leute die Tänze ihrer Kinder und Enkel verfolgen, der frenetische Applaus nach jeder Einlage und die Eleganz der jungen Männer die Syrtos und Kalamatos tanzen und dabei von schmachtenden Blicken verfolgt werden, bringt mich wieder in eine andere Stimmung.


Samstag.

Heute findet in Letea die Taufe der kleinen Maria Crimschi statt. Cristina und Catalin Sarbu, die beiden Lehrer der Schule von C.A. Rosetti und gute Freunde, seit ich im letzten Mai ihre Hochzeit fotografiert habe, haben mich eingeladen. Catalin wird Taufpate sein. Zunächst geht es auf der Ladefläche eines Pick-Ups über Sandpisten durch die Döfer Cardon und C.A. Rosetti, am nördlichsten Punkt der Insel, gegenüber der ukrainischen Grenze, liegt Periprava. Periprava war und bleibt durch seine Lage ein isolierter Ort, Ceaucescu errichtete hier eines der größten Arbeits- und Straflager des Landes. Diesen Sommer begann eine Gruppe von Archäologen aus Bukarest mit der Suche nach Massengräbern aus den Jahren des Terrors. 

Zwischen Periprava und Letea liegt ein wunderschöner Urwald mit alten, knorrigen Eichen. Leider hat irgendjemand das Schloss der Zufahrt ausgetauscht und der Bevollmächtigte, der mir die Wildpferde im Reservat zeigen will, ist ratlos. Die Geschichte mit dem ausgetauschten Schloss sollte den ganzen Tag über für Gesprächsstoff sorgen, gelöst haben wir das Rätsel jedoch nicht. Der Wald, auf Rumänisch Pădurea Letea, wurde 1990 unter Naturschutz gestellt. Er erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 5300 Hektar. Die Eichenbestände, die jetzt ohne Blätter mit ihren verwachsenen Ästen einen verwunschenen Anblick bieten, sind in den Niederungen zwischen den Sanddünen gewachsen, wo das Grundwasser nahe an der Oberfläche ist und sich eine nährstoffreiche Schicht aus Humus gebildet hat. 

Im Allgemeinen halten vor allem die Fischer und Jäger die Einschränkungen durch die Naturschutzbehörden für eine Zumutung. Weniger fangen oder nicht zu jagen bedeutet Hunger für ihre Familien. Das ist hier genauso wie auf der anderen Seite des Sulina-Arms, die Älteren Menschen im Delta bedauern oft, dass die Versuche der Ceaucescu-Jahre, das Delta zu industrialisieren, keinen nachhaltigen Erfolg hatten. Immer wieder sieht man helle Wildpferde zwischen den grauen Stämmen. Die Vorfahren der Pferdepopulation des Deltas sollen durch die Tataren in das Donaudelta gebracht worden sein, nach dem Zusammenbruch der staatlichen Landwirtschaftskooperativen wurden viele Tiere freigelassenen, weil man sie nicht mehr ernähren konnte, die Pferde vermehrten sich schnell, es sollen allein hier im Wald mehr als 2.000 sein.

Letea. Hier soll die Taufe stattfinden. Eine Kirche, zwei lange, parallel verlaufende Sandpisten, an denen sich die Gehöfte und Bauernhäuser reihen. Bei Catalin höre ich die schreckliche Nachricht von den Terroranschlägen in Paris. Als wir es den anderen Gästen der Taufe erzählen, glauben sie uns erst nicht. In einer kleinen Gruppe diskutieren die jungen Männer, alle ihr Handy in der Hand, sie tauschen die Nachrichten aus, ab und zu wird es laut. Dann aber drängt die Zeit, für zwei Uhr nachmittags ist die Taufzeremonie angesetzt, die Kirche ist mehr als drei Kilometer entfernt, die Säuglinge müssen noch gestillt werden, bevor die Paten den Fußmarsch antreten.

Für das weihevolle Erlebnis der Mysterienfeier und die Feierlichkeit der orthodoxen Liturgie ist heute fast keine Zeit. Zwei Kinder werden heute Nachmittag getauft, die Taufzeremonie ist ein komplexes Ritual. Bevor der Priester die Taufpaten mit den Kindern die Kirche betreten lässt, legt er den Säuglingen die Hand auf als Zeichen des Segens. Danach folgt das Gebet, das die unreinen Geister vertreiben soll. Stellvertretend für die schutzlosen Säuglinge stellen sich die Taufpaten gegen die finsteren Mächte, blicken in ihre Richtung, nach Westen, und unterstreichen die Herausforderung und mit einem verächtlichen Ausspucken. 

Nach dem Verlesen des Glaubensbekenntnisses folgt die eigentliche Taufzeremonie. Die in Leintücher und Decken eingeschnürten Babys werden auf einem Tisch entkleidet. Auf dem bronzenen Taufbecken werden drei Kerzen entzündet, der Priester segnet das Wasser und bläst ein Kreuz auf die Oberfläche. Daraufhin salbt er die Kinder an Kopf, Brust, Ohren, Händen und Füßen. 

Nacheinander übergeben die Taufpaten die Babys dem Priester, der ihnen die Hand über das Gesicht drückt und sie schnell dreimal hintereinander in das Taufbecken taucht. Die Paten empfangen die Kinder zurück und hüllen sie in ein blendend weißes Leintuch. Catalin, der seine Nervosität vorher mit Scherzen überspielt hat, kann ein paar Tränen nicht verdrücken. Der Priester und die Taufpaten fassen sich an der Hand und umschreiben den Altar und das Taufbecken, während die alten Frauen, die der Feier beiwohnen die Kinder wieder einpacken.

Im Hof der Eltern des Patenkindes von Catalin ist ein Zelt aufgebaut: rohe Holzpfosten, Plastikplane und alle verfügbaren Teppiche und Wolldecken an den Wänden um den inzwischen kalten und stürmischen Wind abzuhalten. Schon von weitem ist der Manele-Turbo-Folk zu hören. Laurentiu, der Keyboarder, ist in Ekstase. Ziemlich betrunken lässt er die Tasten fliegen und macht Ansagen an ein imaginäres Publikum. Im Hof werden kleine Kartoffeln in abgesägten Eisentonnen frittiert, Würste aus Schweinehack abgedreht, in sechs großen Kochtöpfen garen Sarmale, mit Hackfleisch gefüllte Krautwickel. Alle sind hungrig, aber niemand weiß, wann es losgehen soll. Es interessiert auch keinen. 

Obwohl ich nicht frage, kommt Catalin immer wieder zu mir und entschuldigt sich vorsorglich für das rätselhafte Timing, aber das sei „hier immer so“. Ab halb acht trudeln die ersten Gäste ein, Laurentiu hat sich noch keine Pause gegönnt, er bittet zum Tanz. Die Köchinnen machen den Anfang, dann fassen sich alle an den Händen und tanzen im Kreis. Noch bevor alle wieder sitzen werden die Speisen aufgetragen. Zuerst Obstschalen mit Trauben und Äpfeln, Erdnüsse, Salzkekse, Brot, gekochte Eier, salată de boeuf, Fischrogen, frittierte Fischbällchen, Wurst- und Käseplatten. So karg es hier sonst auch sein mag, für Hochzeiten und Taufen wird eine gefräßige Ausnahme gemacht.

Zwischen den Gängen wird getanzt, immer wieder neue Flaschen gebracht, trüber weißer Wein und natürlich Țuică, scharfer Schnaps aus den Traubenrückständen. Am Kopfende des Zeltes sitzen die Eltern, die Taufpaten und die Großeltern. Einer der Paten, meistens Catalin, versorgt die neuankommenden Gäste sofort mit einem Glas Kirschlikör. Die Feier dauert bis in die frühen Morgenstunden. In der absoluten Dunkelheit Lethes scheint das Zelt aus der Ferne wie ein leuchtendes Raumschiff, ein warmer Ort in einer kalten Nacht und eine verschworene Gemeinschaft, die eine ganze Nacht lang trinkt, tanzt und das Leben feiert.

Sonntag

Auf dem Weg zurück nach Sulina besuche ich Toni und Irina. Sie haben mich vor drei Tagen eingeladen, als wir ein paar Worte auf der Straße in Cardon wechselten. Allerdings sind sie nicht in guter Verfassung, sie haben bereits am frühen Morgen schwer getrunken und schwanken, während sie in Plastiktassen ihren selbst gemachten Wein servieren. Die beiden leben von dem, was sie anbauen, Kartoffeln, Tomaten und Gurken, Kohl, Rüben und Kürbisse. Sonst haben sie nur die kleine Rente von Toni, der früher auf einer Bohrinsel im Schwarzen Meer gearbeitet hat. Jetzt im Herbst haben sie eigentlich viel Arbeit, ernten, einkochen, einmachen, die Vorräte müssen über den Winter reichen.

Alkoholsucht ist das große soziale Problem im Donaudelta, die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache. Alkoholismus, Armut, Arbeitslosigkeit und Verwahrlosung, das ist der Alltag vieler Männer hier, nach dem in der Wendezeit, als während der korrupten Regierung von Adrian Bastase das ganze Delta an dubiose Oligarchen verscherbelt wurde, die rücksichtslos in die eigenen Tasche wirtschafteten und keine nachhaltigen Strukturen schufen. Seit einer Woche bin ich jetzt wieder im Donaudelta unterwegs, die letzten warmen Herbsttage, Sonnenschein, warmherzige Menschen in einem Landstrich, den ich seit meinem ersten Besuch sehr liebe, aber immer wieder holt mich die unsagbar harte Lebensrealität vieler der Bewohner doch ein. Wenn ich ihre Gastfreundschaft genieße, manche würden buchstäblich das letzte Hemd teilen, bricht es mir immer fast das Herz. Ich hoffe, meine Bilder von diesen Menschen zeigen ein bisschen die Nähe, die trotz der Sprachbarriere, immer mit Cristian, der mir übersetzen hilft, schnell aufgebaut war. Die Einsamkeit und die Isolation ist eine existentielle Konstante im Leben dieser Menschen. Und meistens sind es die Alten, die es am härtesten trifft, die, die geblieben sind, als alle Anderen fortgingen, so lange sie noch konnten.

Später erzähle ich meinem Übersetzer meine neuen Pläne für eine nächste Reise und er beschließt, die Neuigkeit ein bisschen zu feiern. Das Café Dark, ein Club mit tiefen Ledersesseln und Cocktails ist abends ein Treffpunkt für Paare, die sich nach dem Wochenende wiedersehen. Oft verbringt ein Partner, der in Sulina unter der Woche arbeitet und bei Verwandten wohnt, den Samstag und Sonntag bei seinen Eltern in einem der Dörfer. Victoria ist eine davon, sie ist 16 Jahre alt und sitzt im Café. Sie kommt aus Letea, wo sie das Wochenende verbracht hat und geht in Sulina zur Schule. Sie wartet auf ihren Freund Valentin, einem jungen Fischer. Je später der Abend, desto mehr Gäste kommen ins Café Dark, um ein Uhr morgens ist am Tresen kein Platz mehr, fast alle Tische sind besetzt, Paare sind jetzt nicht mehr zu sehen, die Klientel besteht nun hauptsächlich aus Männern, die meisten Fischer oder Lotsen, die mit viel Bier das Wochenende beschließen.

Montag.

Letzter Tag in Sulina. Auf einer Schotterpiste geht es Richtung Sfântu Gheorghe, am Ende des südlichsten der drei Donauarme. Links und rechts Schilf, soweit das Auge reicht, ich halte Ausschau nach einer Mannschaft, die hier in diesen Tagen Schilf schneiden soll. Das Schilf ist neben Fisch der wichtigste Rohstoff des Deltas. Das meiste wird nach Westeuropa exportiert, wo Schilfmatten gefertigt werden oder es zum Bau von Reetdächern verwendet wird. Bei den Löhnen, die den Schilfschneidern hier bezahlt werden, ist die Gewinnspanne für die ausländischen Unternehmer entsprechend groß. Wenn im Herbst durch den Wind oder den ersten Frost die Blätter abfallen, kann das Schilf geschnitten werden. Die Arbeiter fahren in der Regel mit einem Boot, auf dem sie auch wohnen, zu einem ausgesuchten Erntegebiet und verrichten dort ihre Arbeit. 

Geschnitten wird mit Sicheln an langen Holzstielen und Sensen. Nach dem Schneiden werden gleichlange Schilfhalme gebündelt, ausgeschüttelt und ausgekämmt, um sie von den restlichen Blättern zu befreien, mit Drähten werden die Bündel festgezurrt und zu Pyramiden gestapelt, um sie zu trocknen. Geschnitten wird von November bis März. Besonders im Winter sind die Arbeitsbedingungen sehr hart. Auch die Zwangsarbeiter im Lager von Periprava wurden zur Schilfernte in Arbeitskolonnen eingesetzt, in diesem Zusammenhang sprechen Historiker durchaus auch von einer rumänischen Variante von „Vernichtung durch Arbeit“, die genauen Opferzahlen sind nicht bekannt.

Wir suchen den ganzen Vormittag, leider finden wir keine der Mannschaften. Aus der Richtung von Caraorman steigen zwei dicke Rauchsäulen auf, anscheinend sind sie weitergezogen und verbrennen dort die Ernterückstände. Für uns mit dem Auto unerreichbar. Am Strand die Ruine einer alten Militärbasis, davor liegt eine tote Kuh, bereits in fortgeschrittenem Verwesungsstadium. Der Sandstrand erstreckt sich kilometerweit kerzengerade zwischen Sulina im Norden und Sfântu Gheorghe im Süden. Auf dem Rückweg treffe ich auf eine Gruppe von Fischern, denen die gute Laune schon von weitem anzusehen ist. Sie haben einen guten Fang im Kanal gemacht, Karpfen und Karauschen, einige prachtvolle Hechte und mehrere Eimer voller rac, die heiß geliebten Flusskrebse, richtig große Exemplare. Wir kaufen eine große Tüte und kochen sie eine Stunde später nur in Salzwasser mit einem Lorbeerblatt.

Am Nachmittag frage jeden der Fischer, die ich in den letzten Tagen besucht habe, nach Reetschneidern. Susana kann mir weiterhelfen: Costa hat ihm erzählt, dass er selbst Schilf braucht, um seine Hütte auf dem Grundstück winterfest zu machen. Wir finden Costa mit Gummistiefeln in der Nähe seines Hauses an einem Schilffeld im Schlamm stehen. Das Wasser ging ihm während der Arbeit schon bis zu den Knien, seine Stiefel sind vollgelaufen. Er ist gerade fertig geworden, im Sonnenuntergang macht er sich mit dem geschulterten Bündel auf den Heimweg.

Der erste und zweite Teil sind in der vergangenen Woche erschienen.

Florian Bachmeiers Bildstrecke zum Schwarzen Meer (in Zusammenarbeit mit Ramin Mazur)


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