Odessa: Ein Jahr danach
Es ist ein warmer Frühlingstag, aber der riesige Platz vor dem Gewerkschaftshaus in Odessa wirkt verwaist. Ein herrenloser Hund räkelt sich in der Sonne, vereinzelt dringt Hämmern von der Rückseite des Gebäudes. Wenige Meter weiter steht eine Werbetafel: „Wir haben geöffnet! Lecker und billig! Das Café im Gewerkschaftshaus.“
Marina sitzt auf einer Bank vor dem Gebäude, zwischen Blumen, Kerzen und Gedenktafeln. Die 42-Jährige ist Anhängerin des „Anti-Maidan“ – jener...