Deutschland

Von einem Ende der Donau zum anderen

ostpol: Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, die gesamte Donau zu bereisen?

Jutta Sommerbauer: Die Idee kam zustande durch ein Angebot der Stadt Wien, die einen Medienpartner zur „EU-Strategie für den Donauraum“ suchte (Anm. der Red.: Ziele der Strategie sind bessere Koordination der relevanten Akteure, Programme und Aktivitäten in diesem Raum). Uns beiden war aber die redaktionelle Unabhängigkeit bei der Themensuche und Recherche wichtig, sonst hätten wir nicht zugesagt. Die Reportagen sind zunächst als Reihe in der österreichischen Zeitung „Die Presse“ erschienen, jeweils in der Sonntagsausgabe.


BUCHVERLOSUNG

Wir verlosen zwei Exemplare der „Lesereise Donau“ von Duygu Özkan und Jutta Sommerbauer. Schickt uns bis zum 21. Januar, 12 Uhr eine Mail an abo@ostpol.de mit der Antwort auf die Frage „Wo war Jutta Sommerbauers Lieblingsort auf ihrer Donaureise?“ Die Gewinner benachrichtigen wir per Mail. Viel Glück!


ostpol: Das Buch hat mit Duygu Özkan und dir zwei Autorinnen. Wie habt ihr euch die Reise und die Reportagethemen aufgeteilt?

Sommerbauer: Meine Kollegin hat den oberen Donauteil bereist, von Deutschland bis Kroatien, und ich übernahm den Abschnitt bis zur Ukraine. Duygu Özkan hat vorher schon viel über Deutschland und seine Nachbarländer berichtet, und ich war viel in der Region Ukraine und Moldau unterwegs.

ostpol: Wie lange wart ihr auf Reisen?

Sommerbauer: Insgesamt haben wir zehn Länder bereist, und jede von uns war ungefähr einen Monat unterwegs. Das fand alles neben unserem eigentlichen Job statt (Anm: Beide sind Redakteurinnen der „Presse“), sonst wäre es vielleicht schneller gegangen. Dann sind noch mal anderthalb Jahre vergangen, bis das Buch erschienen ist.


Autorin Jutta Sommerbauer.
Jutta Sommerbauer, eine der beiden Autorinnen.       


Zur Autorin

Jutta Sommerbauer, geboren 1977 in Wien, Studium der Politikwissenschaft Wien und Huddersfield (GB), 2002 bis 2007 Auslandslektorat in Plovdiv und Veliko Tarnovo (beides Bulgarien), seit 2008 Mitarbeiterin der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ in Wien, Ressort Außenpolitik. Recherchereisen u.a. in die Ukraine, Weissrussland, Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan.



ostpol: Hast du in der Reportagen-Sammlung einen Lieblingstext oder einen Ort, der dir besonders gefallen hat?

Sommerbauer: Besonders gefallen hat mir das Donaudelta, das ist eine einzigartige Landschaft. An vielen anderen Stellen ist die Donau ja sehr reguliert, das ist dann landschaftlich nicht so aufregend. Allerdings war es da unglaublich kalt! Und von den Texten her – der Besuch bei den Altgläubigen im ukrainischen Wylkowo, die sich im 17. Jahrhundert von den slawischen Kirchen abgespaltet haben und deren Gottesdienst noch genauso verläuft wie vor Jahrhunderten. Bei ihnen ist der Alltag doch sehr anders, als wir das kennen, das ist eine ganz andere Welt.

ostpol: Wäre eure Recherchetour denn als Gesamttour zum Nachreisen zu empfehlen?

Sommerbauer: Das ist schwierig, denn es gibt nicht immer Straßen entlang der Donau. Und auf dem Fluss gibt es außer Kreuzfahrtschiffen keine durchgehende motorisierte Verbindung. Es gibt aber auch Leute, die fahren die Donau mit dem Kanu entlang, oder mit dem Rad daneben her. Aber ob es da tatsächlich durchgehend Wege gibt… Ich würde die Reise eher so empfehlen, wie wir das gemacht haben – also abschnittsweise.

   

Duygu Özkan /Jutta Sommerbauer
Lesereise Donau
Vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer
Picus Lesereisen
132 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag
ISBN 978-3-7117-1046-8
14,90 Euro inkl. MWSt.


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