ostpol | Bosnien-Herzegowina

Live-Stream nach Den Haag. Zuschauer beobachten das Berufungsverfahren von Radovan Karadzic in der Stadthalle von Sarajevo am 20. März. / Foto: Post-Conflict Research Center (PCRC)

Bosnien-Herzegowina: Lebenslänglich: Bosnien leidet weiter unter Karadzic-Verbrechen

Das finale Urteil gegen Radovan Karadzic in Den Haag verfolgte unserer Korrespondentin per Livestream im Rathaus von Sarajevo. Während die Gerichtsentscheidung international als Triumph der Gerechtigkeit gefeiert wurde, bringt es den Menschen in Bosnien kaum echte Erleichterung.

Vitaly und sein Lebensgefährte Alexandr haben eine unsichere Zukunft vor sich. Derzeit harren sie in Bihać, im Nordosten Bosniens aus und warten auf eine Chance, in die EU weiterzureisen. / Foto: Stefan Schocher, n-ost

Bosnien-Herzegowina: „Ein Zurück gibt es nicht“

Die Existenz von Vitaly und seinem Freund wurde in Russland von Rechtsextremen zerstört. Sie wollten sich ein neues Leben in Albanien aufbauen und scheiterten, weil sie keine Papiere bekamen. Jetzt sind sie im bosnischen Bihać gestrandet: Als Flüchtlinge in einer Bauruine.

Die Brücke in Mostar ist mehr als nur eine beliebte Touristenattraktion: 2005 wurde sie in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und sollte als „Symbol der Versöhnung und internationalen Zusammenarbeit" stehen.

Koexistenz in Bosnien-Herzegowina: Eine Brücke, die trennt

Einst verband die alte Brücke in Mostar das osmanische Reich mit Westeuropa. Heute trennt sie die Stadt in einen kroatischen Westen und einen bosniakischen Osten. Aktivisten in einem Kulturzentrum wollen die Trennung beenden, nationalistische Hooligans kämpfen dafür, dass sie bestehen bleibt.

Dieses Bild entstand am Tag der Verhaftung Mladics, am 26.05.2011 in dem kleinen serbischen Ort Lazarevo . Als n-ost-Fotograf Marko Risovic dort eintraf, waren bereits viele Anhänger des Generals vor Ort, schirmten sein Versteck ab und demonstrierten für ihren Helden. / Foto: Marko Risovic, n-ost

Bosnien-Herzegowina: Ratko Mladic ist ein verurteilter Völkermörder - In seiner Heimat gilt er trotzdem als Sieger

Nach langen Jahren juristischer Aufarbeitung ist Ratko Mladic jetzt ein verurteilter Völkermörder. Der 74-Jährige General wird die letzten Jahre seines Lebens im Gefängnis verbringen, doch sein politisches Erbe lebt: Ein serbischer Parastaat, in dem er bis heute als Held verehrt wird.

"Jeden Tag nach Deutschland." Am Busbahnhof von Tuzla wartet Selma Puzić auf ein Paket aus Berlin, das ihr Freunde mitbringen. Auch Selma wird demnächst ihre Heimat verlassen und in Deutschland arbeiten. / Foto: Jasmin Brutus, n-ost

Bosnien-Herzegowina: „Hier kann man nur überleben, nicht leben“

Viele Bosnier verlassen ihre Heimat um im deutschen Gesundheitssektor zu arbeiten. Als Ärzte, Kranken- oder Altenpfleger. Deutschland profitiert von den gut ausgebildeten Arbeitskräften, in Bosnien-Herzegowina droht die Gesundheitsversorgung zu kollabieren.

Bosnien-Herzegowina: Streit um Nationalbibliothek: Der zweite Tod der bosnischen Seele

Vor drei Jahren wurde die im Krieg zerstörte bosnische Nationalbibliothek wieder eröffnet. Seitdem steht das Gebäude leer. Das kulturelle Gedächtnis Bosniens ist immer noch provisorisch untergebracht – und in einem erbärmlichen Zustand.

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