Danziger Werft-Mauer kommt nach Berlin
Der polnische und der deutsche Parlamentspräsident wollen der Solidarnosc-Bewegung in Berlin ein Denkmal setzen(n-ost) – Dass man der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc in Berlin ein Zeichen setzen wird, war schon längst auf der deutsch-polnischen Parlamentsebene vereinbart worden. Bis vor kurzem war jedoch nur von einer Gedenktafel am Reichstag die Rede, nicht von einem Denkmal. Doch unter deutschen und polnischen Parlamentariern gibt es jetzt eine neue, interessante Überlegung. „Wie wollen ein Originalstück der Mauer der Danziger Werft an geeigneter Stelle im Kontext des einstigen Mauerverlaufs in Berlin aufstellen“, sagte Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages, jüngst auf derWerft in Danzig.Bronisław Komorowski, Norbert Lammert, Maciej Zięba beim Rundgang auf der Danziger Werft (v.l.n.r.). Foto: Katarzyna TuszynskaDer feierliche Gedenkakt zur Einweihung des Denkmals soll am 4. Juni 2009, dem 20. Jahrestag der ersten freien Wahlen in Polen sowie dem 20. Jubiläum des Zerfalls der Berliner Mauer, stattfinden. „Diese Geste soll ein positives Zeichen in den deutsch-polnischen Beziehungen sein“, so der polnische Sejmmarschall Bronislaw Komorowski. „Die Mauer der Danziger Werft hat die gleiche symbolische Bedeutung wie die Berliner Mauer“. Mit diesem Symbol wolle man zeigen, dass das deutsch-polnische Schicksal auch eine positive Gemeinsamkeit aufweist.Nicht ohne Grund fand das deutsch-polnische Treffen im Europäischen Solidarnosc-Zentrum in Danzig statt. An diesem Ort entstand im Jahre 1980 die erste polnische unabhängige Gewerkschaft Solidarnosc. Mit den Streiks in der Danziger Werft haben die großen Umwandlungen in ganz Europa angefangen, die im Sturz des Kommunismus und dem Fall der Berliner Mauer gipfelten. „Hier ist die polnische Hoffnung auferstanden. Millionen Menschen hatten hier ihren Sieg“, sagte der Leiter des Europäischen Solidarnosc Zentrums, Priester Maciej Zięba. Ausgewirkt haben sich die Ereignisse danach auf die Menschen in allen Staaten des kommunistischen Ostblocks, so Maciej Zięba.Mit dem deutsch-polnischen Parlamentspräsidentengipfel in Danzig begann eine neue Reihe von Treffen dieser Art. Der politische Terminkalender ist für die kommenden Monate voll. Das nächste Treffen der beiden Parlamentspräsidien findet von 23. bis 25 November in Kreisau (Krzyżowa) statt. Darauf folgt ein Treffen im nächsten Jahr in Berlin. Danach wird ein erstes trilaterales Treffen der Präsidien der Parlamente Polens, Deutschland und Frankreichs stattfinden.ENDENachdruck und Weiterverwertung dieses Artikels sind kostenpflichtig. Informationen im n-ost-Büro unter (030) 259 32 83 - 0