Polen

Entwarnung an polnischen Tankstellen

Warschauer Kommission legt Testergebnis zum gepanschten Benzin vorWARSCHAU (n-ost). Der Bericht über gepanschtes Benzin an polnischen Tankstellen im vergangenen Jahr im Sommer kam aus polnischer Sicht denkbar ungünstig. In der Urlaubszeit sind die deutschen Benzinpreise traditionell am höchsten und die Versuchung ist groß, als Tanktourist in Polen Geld zu sparen. Nun ist wieder Urlaubszeit, doch diesmal kommen aus Polen beruhigende Nachrichten: Nur drei Prozent der landesweiten Benzinproben hätten Panschereien aufgewiesen, hieß es jetzt beim „Amt zum Schutz des Wettbewerbs und der Konsumenten“ in Warschau. „Am sichersten ist es aber, bei den großen Markentankstellen zu tanken“, sagte Stanislaw Nowak, der für die Kontrollen zuständige Inspektor. „Aber es ist noch nicht die Zeit für eine völlige Entwarnung“. Bei dem gepanschten Benzin sei der Schwefelanteil meist zu groß gewesen. In einem Fall lag der Wert tausendfach höher als das erlaubte Maß. Schwefel ist ein natürlicher aber besonders für moderne Autos schädlicher Bestandteil des Rohöls. Beim Dieselmotor führt das zu höheren Emissionswerten, bei Ottomotoren mit direkter Einspritzung kann diese beschädigt werden, ebenso der Katalysator.Die freie Tankstelle bei Pyrzyc in Westpolen, die gepanschtes Benzin anbot, wurde umgehend geschlossen. Sie liegt nur eine halbe Autostunde nordöstlich von Schwedt in Brandenburg. An dem nahen Grenzübergang in Osinow Dolny wurde im vergangenen Jahr zudem öffentlich, dass sich eine freie Tankstelle unrechtmäßig als „Aral“ Tankstelle ausgab. Bei den Benzintests im vergangenen Jahr wurde zudem beigemischtes Wasser entdeckt. Das hatte sich im diesjährigen harten Winter in Deutschland bemerkbar gemacht. Vor allem in der Grenzregion und in Berlin fror in vielen Autos der Treibstoff im Tank ein, Benzinpumpen sowie Einspritzsysteme hatten zu leiden. Zahlreiche Autos blieben deshalb liegen. Das Tanken an Grenzorten wie zum Beispiel Zgorgelec (Görlitz), Slubice (Frankfurt/Oder) oder Kostrzyn (Küstrin) ist deshalb so interessant, weil der Liter Superbenzin in Polen bis zu 30 Cent weniger kostet als in Deutschland. Nach Angaben des ADAC ist Polen damit das deutsche Nachbarland mit den günstigsten Kraftstoffpreisen. Zuletzt beruhigte sich auch der anhaltend starke Kurs des polnischen Zloty wieder, der das Tanken in Polen zwischenzeitlich wieder verteuert hatte. Einen kurzzeitigen Preisanstieg hat es jetzt allerdings – urlaubsbedingt – in den bekanntesten polnischen Urlaubsorten gegeben. Am teuersten sind die Kurorte an der Ostsee sowie die Touristenziele in Masuren und in den polnischen Bergen. So zum Beispiel in Miedzyzdroj, Gyzicko und in Zakopane – Urlaubsorte, die auch bei deutschen Urlaubern beliebt sind. In Zakopane kostete gestern der Liter Normalbenzin 4,56 Zloty (1,14 Euro)  – 30 Groszy (7,5 Cent) mehr als in Warschau. 
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